Korkeichen, dichtbelaubte und imposante Bäume, können manchmal bis zu fünfundzwanzig Metern hoch und dreihundert Jahre alt werden, und sie hören nie auf, ihrer Umgebung zu dienen: den Bewohnern, die sie regelmäßig ihrer so besonderen Rinde entkleiden, einzigartig unter den Rinden anderer Bäume, die sie sowohl vor den eisigsten Wintern als auch vor den häufigen Feuern schützt, durch die sich die für die mediterranen Gebiete charakteristischen trockenen und heißen Sommer auszeichnen.
Es ist dieses pflanzliche Gewebe, das die wissenschaftliche Welt weiterhin wegen der Polyvalenz seiner Eigenschaften überrascht, es bewahrt die vitalen Teile des Baums vor dem Feuer und erlaubt sein Wiederaufleben in einem Lebenszyklus, der Generationen durchläuft und die ökologische Nachhaltigkeit sichert, da alle Korkschälungen (oder Entnahmen) manuell und vorsichtig vorgenommen werden, um dem Baum oder der Umgebung keinerlei Schaden zuzufügen. Die Regenerationsfähigkeit dieses Baums ist so groß, dass selbst ohne chemische Herbizide, Dünger oder Bewässerung in den neun Jahren, die die jeweiligen Schälvorgänge voneinander trennen, die Rinde neu entsteht und der Kork für eine neue Ernte bereit ist.
In diesen Wäldern von seltener Schönheit leben Menschen und Tiere einträchtig miteinander, so wie sie schon immer zusammengelebt haben, seit der Mensch in grauer Vorzeit bemerkte, wie viel die Korkeiche neben ihrem Kork zu bieten hatte. Noch heute jagt er in ihrem Buschwerk, erntet Honig aus ihren Bienenhäusern und Pilze, die unten am Stamm reichlich wachsen, benutzt ihr Holz zum Feuermachen und ihre Früchte, die Eicheln, als Futter für seine Herden. Die wachsende Anpflanzung von Korkeichen verhindert auch die Wüstenbildung im portugiesischen Süden, einem trockenen, dürren Gebiet aus sandigen Böden, denn sie trägt dazu bei, die Bodenerosion zu verringern und sichert den Lebensunterhalt der Einwohner.
Abgesehen von der Fähigkeit zur Sauerstoffproduktion, eine allen Bäumen gemeinsame Eigenschaft, besitzt die Korkeiche eine einzigartige und sehr besondere Zellstruktur, die sie befähigt, Kohlendioxid, den Hauptverantwortlichen für die globale Erwärmung des Planeten, zu binden.
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